Mit voller Kleidung baden – was man nicht alles für die Tradition tut
Gautschen – ein uralter Buchdruckerbrauch mit feuchtem Ausgang. Ursprünglich stammt der Begriff aus der Papierherstellung: Frisch geschöpftes Papier wurde zwischen Filz gepresst, um es zu entwässern – dieser Schritt nannte sich «gautschen». Heute bedeutet es: Wer seine Ausbildung bestanden hat, wird auf ganz eigene Art «gereinigt».
An einem scheinbar normalen Nachmittag erschienen Selina, Thalia, Dimitra und Scheo wie immer zur Arbeit – nichtsahnend, was auf sie zukam. Doch ab 16 Uhr war Schluss mit Alltag: Plötzlich wurden sie geschnappt, gefesselt und mit viel Lärm und Gelächter durch den Betrieb manövriert. Der Lieferwagen wartete schon – und der Kofferraum wurde zur vorübergehenden VIP-Lounge.
Am Dorfplatz angekommen, standen bereits alle bereit. Etwa um 17 Uhr begann das offizielle Gautschen: Einer nach dem anderen wurde feierlich in den Brunnen befördert – eine nasse, aber ehrenvolle Tradition, die keiner so schnell vergisst.
Zum Abschluss liessen wir den Nachmittag bei einem kühlen Drink und bester Stimmung gemeinsam ausklingen – ein rundum gelungener Abschluss für unsere vier Lernenden.
Janick Leutwyler, Polygraf im 3. Lehrjahr
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